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Q & A über die Walliser Schwarznasenschafe
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Die Schwarznasen werden hauptsächlich aus Liebhaberei und für die Landschaftspflege gehalten. Das Fleisch ist zwar mager und fein, aber die Tiere sind eher klein und als Fleischlieferant nicht so ergiebig. Die Wolle scheren zu lassen kostet mehr als der Ertrag aus der Wolle. Die Schwarznasen lassen sich ungern melken und haben zu wenig Milch um daraus Produkte herzustellen.
Im Moment nicht! Wir sind auf der Sonnenseite im Wallis und er ist eher auf der Schattenseite anzutreffen. Wir glauben, dass dem Wolf entweder zu heiss ist im Sommer oder auch zu touristisch. Zudem ist die Waldgrenze tiefer. Lies auch "Der faule Bauer".
Unsere Alpe ist offiziell als nicht schützbar eingestuft. Es ist sehr felsig und dort einen hohen Zaun aufzustellen wäre eine echte Herausforderung. Zudem ist es Wandergebiet. Auch für die Wildtiere wie die Gämsen wäre ein Zaun in ihrem Gebiet fatal und würde bestimmt viele Opfer fordern.
Wir haben im Wallis meistens kleine und enge Alpen. Wir dürfen beispielsweise nicht mehr als 80 Tiere hochbringen. Für 80 Tiere lohnt sich keine Behirtung. Nun, der Hund ist eigentlich eine gute Idee, aber leider frisst er das feine Alpenkraut nicht. Also müsste mindestens einmal täglich jemand Futter hochbringen und menschliche Zuwendung geben, damit der Hund nicht plötzlich eine Gefahr für die Menschen wird, was einen Zeitaufwand von gut einem halben Tag bedeutet, da unsere Alpen nicht bis ganz oben wo die Schafe sind befahren werden können. Das ist leider nicht bezahlbar.
Allein, aber nicht einsam. Sie kennen ihr Gebiet sehr gut und sind standorttreu. Sie bleiben dort, haben ihren Turnus wo sie wann fressen. Wir gehen sie dreimal in der Woche besuchen und manchmal bringen wir ihnen auch was mit;-). Im Herbst für die Abalpung kommen sie uns oft sogar schon entgegen.
Schwarznasenschafe sollen unbedingt zweimal im Jahr geschoren werden: Im September und Februar/März. Warum und wieso kannst du hier nachlesen: Schafe scheren
Unser aktuell ältestes Schaf ist 14 Jahre alt. Das ist aber schon ein beträchtliches Alter und es geht schon seit 3 Jahren nicht mehr zum Widder. Es geniesst einfach sein Gnadenbrot.
Den Jungtieren fallen die Locken über das Gesicht, ja. Bei den älteren Tieren werden die Locken über die Augen nicht mehr ganz so lang. Die Schafe sind es gewohnt - das ist wie bei den Ponys und ihrem Schopf. Aber tatsächlich scheren wir unseren Tieren das Gesicht ein wenig frei bevor sie auf die Alpe gehen, damit sie die Felsen und Steine besser erkennen können.
In einer Herde sind meistens alles Weibchen, denn ein ausgewachsener Widder kann gut auf 15 Tiere gehalten werden. Du erkennst den Widder an den imposanten Hörner. Bei den Jungtieren erkennt man die Weibchen am schwarzen Schwanzfleck.
Schwarznasenschafe können das ganze Jahr über aufnehmen. Wir machen aber Geburtenkontrolle und haben die Herde in zwei Partien aufgeteilt. Eine Gruppe kriegt die Lämmchen im September, die andere im März. Schafe tragen 5 Monate, könnten also zweimal im Jahr gebären, was aber die Tiere zu sehr belastet.
Nicht alle Tiere einer Herde tragen Glocken. Meistens sind es die ganz zahmen, die Leittiere, die, welche dem Menschen leicht und gut folgen. So helfen sie mit, dass ein Weidwechsel leichter von statten geht, da die Tiere den Glockenklang ihrer Leittiere kennen und ihm folgen.
Grosse Glocken tragen die Tiere nur an den Ausstellungen. Für den Alltag werden kleinere eingesetzt.
Eine Abmachung der Schäfer untereinander - keiner nimmt den Widder mit. So gibt es kein Theater mit Herden auf benachbarten Alpen, denn sie können einander von Weitem riechen und in ihrer Natur ist es, die Herde zu vergrössern und sich neue Auen zu suchen. Kämpfe zwischen zwei Widder können tödlich enden.
Also unsere haben welche. Wir sind ein Biobetrieb und dürfen die Schwänze nicht kupieren. Allerdings ist das für viele Bauern ein Grund nicht Bio zu sein, denn das Kupieren der Schwänze hat für die Tiere einen gesundheitlichen Aspekt und ist kein Schönheitswahn.
1. Die Lämmchen haben bei der Umstellung auf das Grünfutter oft Durchfall. Der getrocknete Kot rund um den Schwanz wird hart und schwer und scheuert beim Laufen die Beine der Tiere auf.
2. Gerade an Lämmer ist der Fuchs durchaus interessiert. Der lange Schwanz ist eine wunderbare Angriffsfläche, an denen das Lamm gepackt und zu sich gezogen werden kann.
3. Die Schwarznasen sind vor allem im Sommer in sehr felsigem Gelände unterwegs. Bei langen Schwänzen ist die Gefahr zwischen zwei Steinen hängen zu bleiben viel grösser.
Unsere Tiere sind im grossen, hellen Stall im Winter, dürfen aber regelmässig rausgehen. Auf der Weide liegt aber grösstenteils eine dicke Schneeschicht (wir sind auf 1200 Höhenmeter) und die Tiere sind manchmal gar nicht so scharf darauf rausgehen zu können;-)
Unsere Tiere machen das ganz alleine und problemlos. Wir achten darauf, nur Walliser Widder zuzulassen, da die Tiere eher klein und fein sind. Probleme mit Missbildungen und Aborten haben wir selten bis nie. Wir füttern auch absolut gar nichts zu. Es gibt nur Heu und Gras. Falls das bei dir oft vorkommt solltest du die Haltung überdenken. Bei aller Liebe zu den Tieren - sie passen nicht in jedes Gebiet und brauchen das Gebirge, eine eiweissarme Ernährung mit den im Gebirge üblichen Mineralien.
Wenn wir sehen, dass die Geburt losgeht (das Tier wird unruhig, beginnt zu scharren und separiert sich automatisch von der Herde) bringen wir es in ein einzelnes Abteil. So können wir besser beobachten ob alles gut verläuft, die Nachgeburt kommt und dass Lamm trinkt. Nach ca. 3-4 Tagen lassen wir die beiden in den Jungmütterclub. Zwillingsgeburten lassen wir auch mal ca. 7 Tage separat.
Einen Teil behalte ich um Puppen zu stopfen (siehe Fadenkorb.ch). Den Rest geben wir an die zweimal jährlich stattfindende Woll-Sammelstelle ab.
Nein, kein Streicheln, kein Brot von der Hand reichen. Widder sind Widder und haben eine unglaubliche Kraft. Respektvoll behandeln und immer im Auge behalten. Ich weiss, meistens sind gerade die Widder sehr verschmust. Das kann sich aber schnell ändern.
Nein, unsere kriegen nur unser feines Bergheu. Sonst brauchen sie auch nichts.
Wir kennen das Problem hier bei uns nicht wirklich. Es kann eine Mangelernährung sein. Oder zu starke, eiweisshaltige Nahrung, das lässt sie zu schnell wachsen. Bitte bedenken, dass es Gebirgstiere sind und hier nur auf mageren Bergwiesen stehen.
Das kommt ein wenig darauf an wie alt das Tier ist, ob schon geboren oder nicht und wie sie aussieht. Auch ohne Herdbuch sollte man auf eine korrekte Zeichnung achten. Bei uns geht ein Muttertier ungefähr für CHF 150.- bis CHF 200.-
Nein, wir machen keinen Export. Die Auflagen dafür sind enorm bis unmöglich. Es gibt aber in der EU bereits zahlreiche Züchter. Leider wird nicht immer auf eine artgerechte Haltung geachtet. Hauptsache teuer verkaufen, egal wohin.
Mehr Hintergrundwissen und Zusammenhänge erfährst du natürlich in meinem bäähsonderen Buch!
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Bäähsondere Grüsse
Fabienne
hoi Fabienne, hast Du ein Foto oder eine Beschreibung eines Schärbockes für die Schur der Wollnasen. würde gerne solch einen bauen. Danke
Ja klar, hier: https://walliserschwarznasen.ch/wordpress/der-einzige-bock-im-stall/
Hallo,letzte Woche Sonntag musste ich für meine zwei Auen den TA rufen weil sie nicht mehr aufstehen konnten.Der TA stellte den Befall des Roten gedrehten Magenwurm fest ,obwohl die Auen mit Cydestin entwurmt wurden und bis an diesen Sonntag keinerlei Anzeichen von Schwäche hatten.Der TA entwurmte noch mal mit Zolvix ,spritzte Selen und Eisen .Daraufhin erholten die beiden sich auch .Am Donnerstag ,also 4 Tage später brach dann eine Aue wieder zusammen ,wieder TA der gab eine Glucose Infusion und sagte mehr kann man nicht machen. Seit dem liegt die Arme und kann höchstens zwei Minuten stehen .Sie Frisst und trinkt ist auch vom Kopf her fit nur das aufstehen klappt nicht .Hast du noch eine Idee was ich tun kann ?
Gruß Walter Giese
Hey Walter, das tut mir sehr leid. Ich bin keine Tierärztin und aus der Ferne ist immer schwierig. Wo sind die Tiere jetzt im Sommer? Wir haben manchmal Probleme mit den Tieren, die mit dem Widder als Gesellschaft nicht auf die Alpe gehen. Die Tiere vertragen die Hitze einfach sehr schlecht und brauchen die kühle Alpenluft.
Alles Gute
Wann werden die bocklämmer von der mutter getrennt. Ab wann sind bocklämmer geschlechtreif?
Die Widder sind mit ca. 5-6 Monaten geschlechtsreif. Wir lassen die Jungen bis gut 6-7 Monaten beim Muttertier.